Vom 24.05. bis 26.05.2019 war die Wandergruppe des DAV in der Hessischen Schweiz in der Region Meinhard – Grebendorf bei Eschwege unterwegs. Es wurde in zwei Gruppen gewandert, aufgeteilt nach Leistungsstärke. Bei idealen Witterungsbedingungen wanderten die Gruppen auf Premiumwanderwegen im ehemaligen deutsch – deutschen Grenzgebiet. Das Wanderwochenende wurde von der Familie Döring vorbereitet und durchgeführt.
Untergebracht war unsere Wandergruppe im Hotel Kochsberg mit schönem Ausblick auf Eschwege und Umgebung. An unserem ersten Wandertag fuhren wir zunächst alle gemeinsam in Fahrgemeinschaften nach Großburschla, von wo aus die Wanderung starten sollte. Dabei überquerten wir die Werra und damit auch die ehemalige innerdeutsche Grenze. Bei herrlichem Frühsommerwetter folgten wir kurz darauf ein ganzes Stück dem Flusslauf der Werra, bis wir den Wald am Fuß des Heldrasteins erreichten. Schon bald ging es unter schattigem Grün steil bergauf, und unsere Gruppe geriet tüchtig ins Schwitzen. Die Steigung schien kein Ende zu nehmen, und wir fühlten uns fast in alpines Gelände versetzt. Doch schließlich, welch eine Freude, hatten wir die Kuppe des Heldrasteins erreicht und entdeckten erstaunt und erfreut einen Kiosk neben einem hohen Aussichtsturm. Nun konnten sich endlich alle bei Kaffee und anderen Getränken erfrischen, und ein paar Unermüdliche bestiegen auch noch den Aussichtsturm, von dem man einen tollen Ausblick bis zur Rhön genießen konnte. Nach einer gewissen Zeit trafen auch die Kurzwanderer am Gipfel des Heldrasteins ein. Eine große Leistung der Gruppe, denn es mussten 400 Höhenmeter bewältigt werden. Nach einiger Zeit Aufenthalt machte sich unsere Wandergruppe wieder an den Abstieg, der nun über steile Treppen, vorbei an Felsschluchten führte. Als wir eine Straße überquerten folgten wir ordnungsgemäß dem Wanderzeichen und gelangten auf einen abfallenden Waldwanderweg, dem wir vertrauensvoll folgten. Doch schon nach kurzer Zeit verschlechterten sich die Wegbedingungen abrupt. Der Weg war aufgerissen von tiefen Furchen und völlig verschlammt. Nur mühsam bahnte sich unsere Wandergruppe einen Weg durch den Sumpf und Morast und über querliegende Bäume, bis wir wieder einen gewöhnlichen Waldwanderweg erreichten, der uns schließlich zurück in die Werraauen zu einer Schutzhütte führte. Um auch die vorgegebene Kilometeranzahl zu erreichen, drehten wir noch eine größere Runde durch die Wiesenlandschaft der Werraauen, bis wir wieder unseren Ausgangsort Großburschla müde aber zufrieden erreichten. Die Kurzwanderer mussten auch den schwierigen Rückweg in Kauf nehmen und erreichten trotz einiger Probleme ihr Ziel in Heldra. Der erste Wandertag war trotz abenteuerlicher Zwischenfälle wunderschön gewesen und hat uns vor allem landschaftlich überzeugt.
Am kommenden Tag war unsere Wandergruppe auf dem Höhenrundweg Premium 4 um Hitzelrode unterwegs. Die Kurzwanderer erwanderten ebenfalls ein Teilstück des P 4. Wiederum bei herrlichem Wetter stiegen wir in den Wald auf und wanderten dort auf schmalen Pfaden zu unterschiedlichen Aussichtspunkten, die Namen wie „Salzfrau“, „Pferdeloch“ oder „Wolfstisch“ trugen. Der Ausblick an diesen verschiedenen Punkten war überwältigend. Die Namen dieser Aussichtspunkte waren auf Felsformationen und Findlinge bezogen, die steil vom Höhenweg abfielen oder plötzlich im Wald aufragten. Unsere Mittagspause verbrachten wir an einem Rastplatz, der direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze lag, von der noch Reste erhalten waren. Bevor wir das Dorf Hitzelrode wieder erreichten, genossen wir vom Aussichtspunkt „Schöne Aussicht“ noch einen besonders weiten Ausblick ins Land, von dem wir sogar den Großen Inselsberg des Thüringer Waldes erspähen konnten. Insgesamt hatten wir an diesem Tag etwa 17 km erwandert. Noch beeindruckt von den landschaftlichen Schönheiten dieses Höhenrundweges, kehrten wir von Hitzelrode wieder zum Hotel Kochsberg zurück, wo die Wandergruppe einen gemütlichen Abend verbrachte mit Gesprächen und Kartenspielen.
Am dritten Wandertag fuhr unsere Wandergruppe in Fahrgemeinschaften zu einem Wanderparkplatz in der Nähe des kleinen von Wald umgebenen Dörfchens Asbach. Dort entschlossen wir uns zu einer verkürzten Wanderung, da ja an diesem Tag auch noch die Heimreise angetreten werden musste.
Unsere Wanderung startete zunächst auf bequemen Wanderwegen in Richtung des Felsen „Nase“, die schließlich auf steile, schmale Waldpfade des Premiumwanderweges 16 führten. Der P 16 führte nach einer Steigung ein Stück auf der Höhe eines Berges entlang, über einen Treppensteig und weitere schmale Waldpfade zum Aussichtsfelsen „Nase“, der uns zum Abschluss nochmals einen tollen Ausblick bot. Anschließend stiegen wir auf verschlungenen Waldwegen wieder zum Dörfchen Asbach hinab. Die ganze Wandergruppe traf sich nach dieser schönen Abschlusswanderung im Restaurant Cafe Uralt Schmied in Ansbach zum Kaffeetrinken. Bei selbstgebackenem Kuchen lauschten wir den Erzählungen des Restaurantinhabers, der uns einiges aus der Geschichte des Lokals berichten konnte. Gut gestärkt, konnten so alle die Heimreise antreten. Ich denke, wir sind alle der Meinung, dass wir ein gelungenes, erholsames Wanderwochenende in phantastischer Landschaft verbracht haben und danken dafür nochmal der Familie Döring.
12. Juli 2019 | Text: Petra Schade, Fotos: Reinhard Bönig